Eine Fläche entsprechend der Größe von rund sechzig Fußballfeldern durchschnittlicher Größe wird täglich für Siedlungen und Verkehr in Deutschland neu bebaut! 60! Die Frage, wie lange wir uns das noch leisten können, ist längst beantwortet: sowohl mit Blick auf den Klimawandel als auch hinsichtlich Ressourcenknappheit, Facharbeitermangel und zuletzt die explodierenden Energiepreise keinen Tag länger. Den 2021 noch 300.000 neu gebauten Wohnungen werden also unmöglich in den nächsten Jahren 400.000/Jahr neue folgen können – wie noch von der Ampelkoalition und Bauministerin Geywitz bis vor einigen Monaten propagiert. An einer geschickten „Umverteilung“ des Wohnungsbestands führt folglich kein Weg vorbei.
Das bedeutet, spätestens jetzt ist es an der Zeit, Leerstand zu verhindern und Umbau- oder Umziehwillige zu unterstützen. Die Ansätze liegen jedenfalls schon länger auf dem Tisch (siehe z.B. den 10-Punkte-Plan von Daniel Fuhrhop: Downloads – Flächennutzung optimieren, Neubaudruck reduzieren (wohnen-optimieren.de)
Für all das brauchen wir jedoch nicht nur die Bereitschaft der (oftmals ungewollt in zu großen Wohnungen weiterwohnenden) Mitmenschen, sondern auch gesetzliche Rahmenbedingungen, politisch-regulative Steuerungen also, sowie Anreize und mehr Förderungen für Umbauten (KFW) oder gar Leerstandsteuern.
Des weiteren ist die Bereitschaft von Eigentümern und (Miet-)Wohnungsgesellschaften gefragt, kluge Lösungsvorschläge von Architekten gemeinsam umzusetzen.
Über ein solches Vorhaben und das Forschungsprojekt OptiWohn berichte ich in meinem Artikel in der Sonderausgabe der db 7/2022
